Vitamin D und Serotonin: Sonnenlicht hilft heilen

Sonnenlicht erfüllt uns mit Leben. Unsere Zellen wachsen, werden mit Vitamin D versorgt und beeinflussen unseren Körper positiv. Warum das Sonnenvitamin D so wichtig ist und welche Prozesse unser Körper für die Verarbeitung in Gang setzt, erfahren Sie hier.

Was ist Sonnenlicht?

Das Leben auf unserem Planeten basiert auf Sonnenlicht. Die Sonne hat maßgeblichen Einfluss, dass Menschen, Tiere und Pflanzen ausreichend Energie zum Wachsen haben. Sie ist mit ihrer UV-Strahlung die Quelle des Lebens.

Wie beeinflusst die Sonne unseren Organismus?

Wer kennt sie nicht, die dunklen Jahreszeiten, in denen uns die Sonne fehlt. Auch wenn es wolkenfreie Tage im Herbst und Winter gibt, reicht die Sonneneinstrahlung nicht aus, um unsere Stimmung zu heben und ausreichend Vitamin D zu tanken. Die Sonne spendet Wärme und trägt mit ihrer UV-B-Strahlung maßgeblich zum gesunden Knochen- und Hautaufbau und dessen Erhalt bei und hat einen positiven Einfluss auf unsere Psyche.

Wie wirkt sich die Sonne auf unsere Gesundheit aus?

Seit Jahrtausenden schöpfen Lebewesen von der heilenden Kraft des Sonnenlichts. Schon wenige Minuten (ca. 15 Minuten) reichen aus, um die Abwehrkräfte zu stärken, den Körper zu straffen und das allgemeine Wohlbefinden mit der Leistungsfähigkeit zu steigern. Das gesunde Sonnenbaden lässt uns Körperfett loswerden, der Cholesterinspiegel in den Blutgefäßen und der Blutdruck sinken. Durch die Umwandlung der Blutfette in Vitamin D wird ein wichtiger Beitrag zur Vorbeugung von Krebs, wie Brust- und Darmkrebs geleistet.

Das wärmende Sonnenlicht lässt zudem das Hormon Testosteron im Körper steigen. Es beugt Krankheiten wie Osteoporose vor und ist am Aufbau von Muskel- und Knochenmasse beteiligt. Eine gute Basis für den Knochenbau ist die Aufnahme von Vitamin D, das bereits nach 15 Minuten Sonnenbaden am Tag ausreichend im Körper vorhanden ist. Die Sonne regt die Bildung weißer Blutkörperchen an, die unseren Organismus vor Krankheitserregern schützen und somit unser Immunsystem verbessern.

Für unsere Gesundheit ist die Sonne besonders wichtig. Ein positiver Nebeneffekt ist die Erhöhung der Melaninkonzentration im Körper, die für eine gesunde bräunliche Hautfarbe sorgt und somit unsere Attraktivität und äußere Schönheit steigern lässt.

Wie wirkt sich die Sonne auf die Psyche aus?

Es ist bekannt, dass fehlendes Sonnenlicht zu Depressionen und Müdigkeit führen kann. Dafür verantwortlich ist unter anderem der steigende Anteil des Schlafhormons Melatonin im Blut. Produziert wird dieses Hormon von der lichtempfindlichen Zirbeldrüse (wichtig für den Schlaf-Wach-Rhythmus) im Gehirn – und zwar in dem Serotonin umgewandelt wird. Fehlt das Sonnenlicht an trüben Tagen, kann die Zirbeldrüse kein Licht über die Augen empfangen. Entsprechend wird kein Serotonin gebildet – im Umkehrschluss steigt zunächst die Produktion des Melatonins und die Müdigkeit nimmt zu.

Steht dauerhaft zu wenig Serotonin bereit, das in Melatonin umgewandelt werden kann, resuktiert trotz „duaerhafter Dunkelheit“ ein Mangel an Melatonin. Dieser führt widerum zu Schlafstörungen und einer verminderten Gedächtnisleistung.

Vitamin D als Gesundheitsbooster

Eng im Kontext mit Sonnenlicht steht auch das Vitamin D. Das fettlösliche Vitamin ist maßgeblich am Knochenstoffwechsel beteiligt. Es fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm und hilft dem Körper bei der Knochenmineralisierung. Vitamin D ist ein wahrer Gesundheitsbooster und sorgt für weitere positive Effekte in unserem Körper:

  • Bildung von Proteinen und Steuerung von Genen: Dem Vitamin wird nachgesagt, es verlängert das Leben. Zurückzuführen ist das auf die Vitamin-D-Rezeptoren an jeder Zelle unseres Körpers. Vitamin D ist nicht nur ein Vitamin, sondern auch ein Hormon, das die Zellfunktionen und Zellzyklen steuert und dessen Aktivitäten reguliert. 
  • Stärkung des Immunsystems: Ist Vitamin D ausreichend im Körper vorhanden, arbeitet das Immunsystem in Balance. Es wehrt Krankheitserreger ab und unterstützt bei der Heilung vorhandener Atemwegsinfekte.
  • Elastizität von Gefäßwänden: Herzkranke profitieren von einer guten Balance des D-Vitamines. Es ist in der Lage, Verhärtungen in den Blutgefäßen lösen und diese reparieren. Zusätzlich bewahrt es uns vor Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, auch in Folge der Reduzierung des Cholesterinspiegels.
  • Wirkt Diabetes entgegen: In fachlichen Diskussionen steht immer der Risikofaktor Diabetes Typ 1 an erster Stelle, wenn es um präventive Maßnahmen geht. Dabei rückt das Vitamin D in den Fokus. Denn in den dunklen Jahreszeiten leiden viele Menschen unter einem Vitamin-D-Mangel, der auf Dauer Erkrankungen wie Diabetes begünstigen kann. Positive Effekte erzielt das Vitamin nicht nur bei Menschen mit Diabetes Typ 1, sondern auch mit Typ 2. Beide Patientengruppen profitieren von ausreichender Versorgung des Sonnenhormons, das die Überempfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin hemmt. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel sorgt für eine Verbesserung der Blutzuckerwerte und gesteigerte Insulinausschüttung.

Wofür braucht der Körper Vitamin D?

Vitamin D ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt. Es hat maßgeblichen Einfluss auf die Muskelkraft und den Knochenaufbau. Mit dem Vitamin haben alle Zellen die Möglichkeit, sich zu regenerieren und den Körper vor Krankheiten zu schützen. Dazu gehören unter anderem: Depressionen, Krebs, Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen.

Vitamin D ist der Alleskönner, wenn es um Prävention geht. So schützt das Vitamin vor Knochenbrüchen, Kraftverlust, Mobilitäts- und Gleichgewichtsstörungen und Stürzen.

Wo bekommt der Körper Vitamin D her?

Unser Körper ist in der Lage, das Vitamin D selbst herzustellen. Bei regelmäßigen Spaziergängen und Aufenthalten an der frischen Luft produziert die Haut das Vitamin D selbst. Im Durchschnitt wird von 80 % bis 90 % des Körperbedarfs ausgegangen. Dafür reicht eine Sonnenbestrahlung des Gesichtes, der Hände und der Arme und Beine.

Über die Ernährung nehmen wir die restlichen Prozente des Vitamin-D-Tagesbedarfs auf. Den meisten Vitamin-D-Gehalt haben fette Fischsorten, wie Wildlachs, Rotbarsch, Makrele und Hering sowie Thunfisch. Eigelb, Butter, Sahne, einige Steinpilze und Pfifferlinge, Avocado sowie Leber enthalten ebenso einen Anteil an Vitamin D.

Wie verarbeitet der Körper Vitamin D?

Für die Verstoffwechselung im Körper spielt der Weg der Aufnahme des D-Vitamins keine Rolle. Über die Haut oder über die Nahrungsaufnahmen wird das fettlösliche Vitamin in zwei Stufen in das aktive Hormon Calcitriol im Körper umgewandelt. Die Leber und die Nieren übernehmen die Umwandlung des Hormons und geben die Speicherform 25-OH-Vitamin D an den Blutkreislauf ab. Von dort aus gelangt das umgewandelte Vitamin zu allen Zielorganen, wie Brust, Darm, Eierstock, Prostata usw. In jedem Organ entsteht daraus das aktive Calcitriol. Die Vitamin-D-Rezeptoren werden aufgeladen und das Zellenwachstum reguliert.

Kann der Körper Vitamin D speichern?

Der Körper ist in der Lage, Vitamin D zu speichern. In der Regel ist das auch als Winterreserve mehrere Monate möglich. Das Fett- und Muskelgewebe bildet dabei den höchsten Speicher. Normalgewichtige (etwa 70 kg) haben pro Kilo Fettgewebe eine Speicherreserve von etwa 4000 IE Vitamin D. Insgesamt kann man dann von etwa 20.000 bis 100.000 IE ausgehen. Der Tagesbedarf eines Normalgewichtigen beträgt 2.000 bis 5.000 IE. Der Vitamin-Speicher würde demnach maximal 20 bis 50 Tage reichen. Um den Speicher auch an dunklen Tagen in Balance zu halten, ist eine zusätzliche Aufnahme (D3) möglich. Für die richtige Dosierung braucht es aber vorab eine ärztliche Untersuchung sowie ein Blutbild für die Bestimmung des Vitamin-D-Gehaltes im Körper.

Wie verhält es sich mit der Vitamin-D-Aufnahme im Alter?

Die Vitamine D Aufnahme im Alter ist oftmals aufgrund der Abnahme der Synthesefähigkeit der Haut gestört. Auch ist die Umwandlung des Vitamins in das aktive Calcitriol eingeschränkt. Ältere Menschen produzieren demnach etwa viermal weniger hauteigenes Vitamin D. Umso höher das Alter, umso weniger Kapazität hat die Haut zur Aufnahme des Sonnenhormons. Das ausgiebige Sonnenbaden ist für ältere Menschen ebenso risikobehaftet (Risiko Hautkrebs), wie die gleichzeitige Nutzung von Sonnencremes mit einem Schutzfaktor weniger als 8. Beide genannten Faktoren verhindern die Aufnahme von Vitamin D. Fehlt Bewegung an der frischen Luft und leben ältere Menschen in einem Altenheim oder sind bettlägerig, ist das Risiko eines Vitamin-D-Mangels zusätzlich besonders hoch.

Ist eine Lichttherapie im Winter sinnvoll?

Da das Sonnenlicht im Winter fehlt, sind die Tage trüber und dunkler. Etwa 20 % der Bevölkerung leidet in dieser Zeit an depressiven Verstimmungen oder Depressionen. Denn bei Lichtmangel geraten die Zellen des Körpers außer Takt, die Risiken von Infektionen und Vitamin-D-Mangel steigen. 

Um das Tageslicht zu imitieren, kann eine Lichttherapie sinnvoll sein. Dafür gibt es Tageslichtlampen, die am besten morgens nach dem Aufstehen eingesetzt werden sollten. Die Nutzung der Lampe erfolgt mit offenen Augen mit maximal einen Meter Entfernung für eine halbe Stunde. Während der Lichttherapie kann gelesen, gegessen, getrunken und gelesen werden.

Im Winter genauso wichtig: Bewegung. Ein Spaziergang von etwa einer Stunde am Tag kann Vitamin-D-Mangelerscheinungen und trüben Gedanken entgegenwirken. 

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