Schlaganfall: die Symptome erkennen

Jedes Jahr trifft rund 270.000 Menschen der Schlag in Deutschland. Eine plötzliche, eben schlagartig auftretende Erkrankung des Gehirns, die Apoplexia cerebri. In der Regel sind davon ältere Menschen betroffen, allerdings sank in den letzten Jahren das Durchschnittsalter der betroffenen Personen, zugleich aber sterben immer weniger Menschen an einem Schlaganfall. Ebenso steigt der Anteil der Menschen, die nach einem Schlaganfall wieder vollständig oder nur mit geringen Einschränkungen gesunden.

Was ist ein Schlaganfall?

Dieser erfreuliche Trend hat sicher etwas mit der Aufklärung darüber zu tun, wie sich ein Schlaganfall erkennen lässt. Denn je früher ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen für den Patienten, die schädigenden Auswirkungen abzumildern oder aufzuheben. Dabei sind die ersten zwei Stunden nach Eintreten eines Schlaganfalles von entscheidender Bedeutung.

Ein Schlaganfall ist, vereinfacht ausgedrückt, eine plötzlich auftretende Mangelversorgung der Nervenzellen im Gehirn mit Sauerstoff, ausgelöst entweder durch eine Minderdurchblutung, etwa aufgrund einer Verengung der Halsschlagader, oder durch eine akute Hirnblutung, ein geplatztes Blutgefäß. In beiden Fällen sind meist mehrere Areale des Gehirns von den Beeinträchtigungen betroffen, weshalb üblicherweise verschiedene Symptome gleichzeitig auftreten. Das Problem dabei ist, dass gerade bei älteren Menschen die Sachlage nicht immer gleich erkannt wird.

Ein Schlaganfall verursacht anfänglich nicht unbedingt eine offensichtliche Beeinträchtigung, wie etwa eine Ohnmacht oder heftige Schmerzen. Vielmehr zeigen sich die Symptome erst dann, wenn gewohnte Aktivitäten nicht mehr im üblichen Rahmen ausgeführt werden können. Ein älterer Mensch, der einfach nur ruhig in einem Sessel sitzt, kann so einen Schlaganfall erleiden, der zunächst unbemerkt bleibt, bis zum Beispiel von ihm oder ihr der Versuch gemacht wird, zu sprechen oder aufzustehen. 

Wie kann einem Schlaganfall vorgebeugt werden?

Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, hängt überwiegend vom persönlichen Lebensstil ab. Die größten Risiken tragen hierbei Personen, die einen erhöhten Blutdruck und Blutzuckerwerte aufweisen. Rauchen, Übergewicht, Alkohol, stark salzhaltige Ernährung und wenig Bewegung sind weitere Faktoren.  Es lohnt sich immer, egal in welchem Alter, die altbekannten Laster aufzugeben oder zumindest stark einzuschränken sowie bei krankhaftem Bluthochdruck entsprechende Medikamente einzunehmen. Auch etwas Sport ist hilfreich, wobei schon 20 Minuten täglich auf dem Trimmrad eine erstaunliche Wirkung zeigt. 

Was sind die Symptome, die für einen Schlaganfall sprechen?

Es bestehen 9 Symptome, die auf einen Schlaganfall schließen lassen, wovon 4 Symptome recht einfach verifizierbar sind, da sie direkt mit der Beeinträchtigung der Motorik zusammenhängen:

  • Schwäche oder Lähmung im Gesicht und / oder Körperteilen beziehungsweise einer Körperhälfte
  • Taubheitsgefühl im Gesicht, einem Arm oder einem Bein
  • Gleichgewichts- und Koordinationsstörung
  • Sprachschwierigkeiten

Im Weiteren können folgende Symptome festgestellt werden, wobei der Schweregrad sehr unterschiedlich ist:

  • Orientierungsstörungen
  • Schluckstörungen
  • Sehstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Teilweise Beeinträchtigung der Wahrnehmung 

Um als medizinischer Laie oder Nothelfer einen Schlaganfall zu erkennen, bestehen Merkmale, die anzeigen, dass höchstwahrscheinlich ein Schlaganfall vorliegt.

Wie wird ein Schlaganfall erkannt?

Eine hilflose Person, die orientierungslos wirkt, auf dem Boden liegt oder beispielsweise auf einer Bank sitzt und nicht in der Lage ist aufzustehen, kann ein Schlaganfallopfer sein, wenn andere Beeinträchtigungen oder Verletzungen sichtbar ausgeschlossen werden können. Folgende Handlungen können den Verdacht, dass es sich um einen Schlaganfall handelt, bestätigen oder verstärken:

  • Die Person wird aufgefordert zu lächeln oder die Backen aufzublasen. Aufgrund der Gesichtslähmung werden Schlaganfallopfer kaum oder gar nicht dazu in der Lage sein.
  • Die Person soll ihre Arme nach vorne strecken und die Handflächen dabei nach oben drehen. Bei einem der Arme wird dies nur langsam gehen, wenn überhaupt, und er wird nicht lange in der ausgestreckten Position bleiben.
  • Die Person soll ihren vollen Namen und ihre Adresse nennen. Eine verlangsamte oder verwaschene Aussprache wie auch Erinnerungsschwierigkeiten sind ebenfalls Anzeichen eines Schlaganfalls.

Was ist zu tun, um einem Schlaganfallopfer Hilfe zu leisten?

Zunächst sofort den Notruf 112 wählen und bei der Durchgabe der Daten unbedingt darauf hinweisen, das der Verdacht eines Schlaganfalls besteht. Je früher die Person in eine auf Schlaganfälle spezialisierte Klinik kommt, desto größer sind die Heilungschancen. 

In der Wartezeit bis die Ambulanz oder der Notarzt eintrifft, der Person keine Getränke oder Speisen geben. Ein Schlaganfall kann den Schluckvorgang beeinträchtigen und Getränke oder Speisen können Erstickungen verursachen.

Beengende Bekleidung lockern.  

Die Person sollte, wenn möglich, aufrecht sitzen und nicht liegen, bis der Abtransport in die Klinik erfolgt. Nur bei bewusstlosen Personen sollten diese in eine stabile Seitenlage gebracht und eventuell Zahnprothesen entfernt werden. 

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