Haustiere für Senioren: Der passende tierische Begleiter fürs Alter

Die Kinder sind längst ausgezogen, die Arbeit beendet, die Tage mit weniger Aufgaben bestückt. So mancher Senior sieht sich mit dem Eintritt in das Rentenalter Vereinsamung und Langeweile gegenüber.
Da liegt der Gedanke nah, sich ein Haustier anzuschaffen, um nicht allein zu bleiben. Können Haustiere für Senioren im Alter sinnvoll sein? Ja! Denn Tiere fördern die physische und psychische Gesundheit. Wenn dabei auf einige Besonderheiten geachtet werden, können Hasi, Mausi oder Fiffi für viel Freude im Alter sorgen.

Für Gesundheit & Wohlbefinden: Ein Haustier kann den Lebensabend versüßen

Egal ob Hund, Katze oder Kaninchen: Haustiere geben seinem Besitzer das Gefühl, geliebt und gebraucht zu werden. Vor allem für Senioren kann ein tierischer Begleiter besonders sinnvoll sein.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Senioren mit einem Haustier deutlich aktiver sind, seltener unter Depressionen, Schlafproblemen sowie hohem Blutdruck leiden und deutlich mehr soziale Kontakte pflegen. Denn: Sich um jemanden zu kümmern, kann glücklich machen!

Senioren, die zu Tierbesitzer werden, fühlen sich nicht nur weniger allein, sie sind es auch! Wer einen Hund besitzt, muss raus aus der Wohnung. Beim Spaziergehen kommen Hundebesitzer leichter mit anderen ins Gespräch. Der tägliche Spaziergang sorgt zudem für Bewegung – egal bei welchem Wetter – das kann die Abwehrkräfte stärken und den Kreislauf unterstützen. Durch Spaziergänge im Park, Wald & Wiese, wird auch der Gleichgewichtssinn trainiert, was Stürzen im Alter vorbeugen kann. Hunde halten fit!

Aber auch die verschmuste Katze sorgt für ein wohliges Gefühl zu Hause. Beim Streicheln wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet, das für ein besseres Wohlbefinden sorgt. Forscher wiesen sogar nach, dass allein das Streicheln eines Tieres Blutdruck und Puls senken kann.

Zudem hilft ein Haustier, dem sonst so leer erscheinenden Tag einen Rhythmus zu geben. Diesen allein festzulegen, kann vielen Senioren schwerfallen. Aufgaben wie Füttern, Fellpflege oder Käfigreinigung strukturieren die vorhandene Zeit jedoch fast wie von selbst.

Welche Haustiere für Senioren?

Welche Haustiere für Senioren? Der Hund für die Fitness – die Katze für den Schmusefaktor

Doch welches Tier passt zu welchem Senior? Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten und hängt von individuellen Faktoren ab. Grundsätzlich eigenen sich Katzen, Hunde, Vögel, aber auch Fische, Nagetiere und Reptilien wie beispielsweise eine Schildkröte. Wichtig ist es hier vor allem, im Vorfeld zu klären, welche Haustiere im Wohnumfeld überhaupt erlaubt sind!

Wer sich ein Tier wünscht, das auch eine enge Bindung aufbauen kann, sollte den Hund wählen. Sie sind treue Begleiter, lernwillig und himmeln ihren Besitzer nicht oft bedingungslos an. Ein Hund kann auch einen gewissen Schutz bieten und so das Sicherheitsgefühl des Seniors verbessern. Speziell geschulte Assistenzhunde können sogar den Alltag erleichtern.

Aber Achtung: Ein Hund erfordert auch eine gewisse Mobilität. Denken Sie an das regelmäßige Gassigehen!

Geht es eher um verschmuste Gesellschaft, kann eine Katze oder ein Nager die richtige Wahl sein. Sie brauchen weniger Pflege, gehen vor allem auch Stubentiger oft auch ihre eigenen Wege. Dennoch vermitteln sie enorm viel Nähe und auch körperlichen Kontakt.

Aber auch Vogelhalter erleben mehr Freude und soziale Kontakte, zeigen Studien. Fische bringen viel Arbeit mit sich (Aquarium sauber halten), jedoch erfreuen sich zahlreiche Rentner gerne an der beruhigenden Wirkung beim Betrachten.

Wissenschaftler haben sogar herausgefunden, dass nach dem Aufstellen eines Aquariums im Essenssaal einer Senioreneinrichtung die Rentner ein besseres Essverhalten aufwiesen.

Haustiere für Senioren

Der Aufwand: Tierische Pflege am Lebensabend

Trotz all der Vorteile schrecken viele Senioren davor zurück, Verantwortung für ein Tier im Alter zu übernehmen. Denn das ist keine Entscheidung für ein paar Tage. Was passiert, wenn sich mein Gesundheitszustand ändert? Diese Frage sollte sich vor der Anschaffung eines Haustieres gestellt werden – ist jedoch kein Grund, das Vorhaben nicht in die Tat umzusetzen.

Denn mit einem gebildeten Netzwerk kann auch das kein Problem sein. Gibt es Nachbarn, die sich im Krankheitsfall um den Wellensittich kümmern? Können Kinder und Enkelkinder die Betreuung von Hund oder Katze übernehmen? Können Bekannte aus dem Seniorenzirkel einspringen? Allein dieser Aufbau eines Netzwerkes sorgt bereits wieder für mehr soziale Kontakte und wirkt der Vereinsamung entgegen.

In vielen Seniorenheimen ist es zudem erlaubt, sein Haustier mitzubringen, sollte irgendwann ein Umzug notwendig sein. Auch in der 24-Stunden-Pflege ist die Betreuung von Haustieren meist kein Problem – ohne Mehrkosten. Zieht eine Pflegekraft in den Haushalt des Seniors ein, übernimmt sie auch die Versorgung des Haustiers. Wichtig ist hier nur, dies im Vorfeld zu kommunizieren, damit beispielsweise kein Pfleger mit Tierhaarallergie zugeteilt wird.

Das Danach: Absicherung des Haustiers über den Tod hinaus

Doch was passiert mit meinem Haustier, wenn ich sterbe? Auch diese Fragen stellen sich Rentner oft – zurecht. Denn auch hier sollten bereits rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden. Das Netzwerk für den Krankheitsfall kann hier ebenfalls eine Absicherung sein.

Wer eine Betreuungsvollmacht ausstellt, kann die Versorgung des Vierbeiners im Todesfall gut absichern. Im Testament kann dafür auch Geld verfügt werden.

Doch ein Wunsch bleibt meist verwehrt: Grundsätzlich kann einem Haustier nichts vererbt werden. Denn nach dem Gesetz besitzt ein Tier keine Rechtsfähigkeit und wird selbst als Sachgegenstand behandelt. Wer also seinen ganzen Besitz seinem Kater hinterlassen will, sorgt damit schnell für Verwirrungen und Streitereien.

Dennoch können Tiere im Nachlass bedacht werden. Hier gibt es drei Wege: Wer einen Alleinerben bestimmt, bestimmt damit auch den neuen Besitzer des Haustieres. Mit verbundenen Auflagen kann die Versorgung des Tieres sichergestellt werden. Aber auch das Einsetzen eines Pflegers im Testament ist möglich.

Dies muss nicht immer eine Person sein, sondern kann auch eine Institution wie der Tierschutzverein bedeuten. Für die Versorgung des Tieres wird eine monatliche Vergütung festgesetzt. Die dritte Möglichkeit ist die Einrichtung einer Stiftung zugunsten des Vierbeiners – für Menschen mit einem großen Vermögen!

Die Alternative: Tierpatenschaften und Beteiligungen

Wer sich trotz aller Vorteile der Herausforderung eines Haustiers in den eigenen vier Wänden nicht stellen kann, muss dennoch nicht ohne tierische Begleitung im Alter bleiben. Denn es gibt gute Alternativen. Senioren können sich im Tierheim melden, in dem zahlreiche Hunde auf einen Spaziergang warten. Futterpatenschaften können zudem für ein Verantwortungsgefühl sorgen.

Werden Sie Teil eines Netzwerkes! Gibt es im Freundes- oder Familienkreis bereits Tiere, können Sie zur Stelle sein, wenn die Versorgung der Vierbeiner nicht sichergestellt ist – ob täglich, während des Urlaubes oder im Krankheitsfall. Zahlreiche Tierbesitzer freuen sich über zusätzliche Unterstützung.

Fazit: Mit dem Haustier nicht mehr allein!

Ein Haustier im Alter kann nicht nur Freude bringen, sondern auch für eine bessere Gesundheit sorgen. Daher lohnt es sich, zur Rente über einen tierischen Begleiter nachzudenken. Wer den Aufwand scheut, kann Alternativen wählen. Doch eins ist bei allen Wegen sicher: Tiere verhindern Einsamkeit und Isolation. Probieren Sie es aus!

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