Hausnotrufsysteme: Mehr Sicherheit im Alter!

Die meisten Unfälle geschehen statistisch gesehen im eigenen Zuhause. Vor allem bei Senioren steigt das Unfallrisiko: Jeder dritte Mensch stürzt ab einem Alter von 65 Jahren einmal im Jahr.

Doch das ist längst kein Grund, die eigene Selbstständigkeit und die eigenen vier Wände aufzugeben. Denn mit einem passenden E-Health Equipment, wie z.B. dem Hausnotrufsystem, kann Sicherheit geboten werden. Es gibt verschiedene Systeme. Für wen sie geeignet sind, wie sie funktionieren und welche Kosten sie verursachen – das erklären die folgenden Zeilen.

Hausnotrufsysteme als Teil von E-Health

E-Health ist ein mittlerweile ein großer Begriff im Gesundheitswesen. Hierunter fallen sämtliche Digitalisierungsprozesse und neue Technologien wie beispielsweise unsere Krankenkassenkarte. Das klingt vielleicht erst einmal ungewohnt und kompliziert, hat aber das Ziel Vorgänge zu vereinfachen Gesundheitswesen zu vereinfachen.

Nicht erst seit gestern wird unsere Gesundheitsvorsorge und -versorgung durch elektronische Hilfsmittel unterstützt. Immer mehr Menschen tragen beispielsweise ein Fitnessarmband oder eine Smartwatch, die auch Gesundheitsdaten des Trägers aufzeichnen und auswerten.

Ebenso kommt E-Health in der Pflegebranche zum Einsatz. Auch Hausnotrufsystem sind eine Errungenschaft der elektronischen Gesundheit – E-Health. Und sie gewinnen immer mehr an Akzeptanz, auch bei der sonst so technikscheuen älteren Generation.

Hausnotrufsysteme

Das sind Hausnotrufsysteme und so funktionieren sie!

Hilfe ist nur einen Knopfdruck entfernt – diese Sicherheit gewährleisten Hausnotrufsysteme. Vor allem für Senioren, die allein leben, kann dies bei einem Sturz die Rettung sein, wenn sie aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen können. Aber auch andere Zielgruppen können von Hausnotrufsystemen profitieren.

Es gibt unterschiedliche Systeme auf dem Markt, doch die Funktionsweise ist generell die Gleiche: Der Besitzer trägt einen kleinen, wasserdichten Sender bei sich. Das kann ein Anhänger, eine Brosche, eine Halskette oder gar ein Armband sein. Das System besteht dabei aus einer Basisstation und dem Funksender.

Gerät der Besitzer in eine Notlage, wird durch Drücken des Notrufknopfs ein Signal an die Basisstation gesendet, die direkt eine einprogrammierte Nummer – wie die Notrufzentrale – wählt.

In der Basisstation ist eine Wechselsprechanlage installiert, die ein Gespräch mit den Rettern ermöglicht. Mikrofon und Lautsprecher sind dabei so konzipiert, dass die Kommunikation auch durch Wände hindurch kein Problem ist. Hilfe wird kommen.

Hinweis: Auch im Fall, dass der Notleidende nicht reden kann, beispielsweise bei einem Schlaganfall oder bei Bewusstlosigkeit, wird der Rettungsdienst alarmiert und reagieren.

Zielgruppe: Hausnotrufsysteme sind nicht nur für Senioren geeignet

Vorrangig können sich vor allem ältere Menschen mit einem Hausnotrufsystem Sicherheit geben. Vor allem, wenn schwache und gefährdete Personen allein leben, kann solch ein System mehr als nützlich sein – es bringt wertvolle Lebensqualität zurück.

Aber nicht nur Senioren können davon profitieren. Auch chronisch kranke Menschen sind mit einem Hausnotrufsystem geschützt und können dennoch in ihren eigenen vier Wänden bleiben.

Zudem bietet solch ein System eine psychische Entlastung. Angehörige wissen ihr Lieben gut versorgt. Das Gerät ermöglicht Hilfe rund um die Uhr, auch wenn die Familie mal nicht schnell zur Stelle sein kann. Gerade in ländlichen Gebieten kann dies ein erleichterndes Gefühl sein.

Fest installiert oder mobil: Unterschiedliche Typen von Hausnotrufen

Die Basis ist immer gleich, doch in ihren Ausführungen können sich Hausnotrufsysteme unterscheiden. Generell gibt es zwei verschiedene Arten:

  • das klassische Hausnotrufsystem
  • das mobile Hausnotrufsystem

Klassisches Hausnotrufsystem

Dieses System funktioniert nur in den eigenen vier Wänden. Die Basisstation wird fest installiert und so platziert, dass sie allen Bereiche des Zuhauses abdeckt. Meist ist eine Verbindung bis zu 50 Metern möglich, die auch in den Garten reichen kann. Wird der Alarmknopf betätigt, werden bestehende Telefongespräche oder Verbindungen unterbrochen und direkt der Notruf abgesetzt.

Bei der Installation des Hausnotrufsystems werden auch die Kontaktdaten der Angehörigen an die Notrufzentrale gegeben, die dann gegebenenfalls kontaktiert werden können.

Die Hausnotrufsysteme können individuell angepasst werden. Nicht immer braucht es das aktive Drücken des Notfallknopfs – denn das ist in manchen Situationen nicht mehr möglich. Für Sicherheit sorgen dann Fallsensoren, Rauchmelder oder Bewegungsmelder, die den Alarm automatisch auslösen können.

Aber auch passive Systeme sind möglich. Dabei muss zu bestimmten Zeiten eine Taste an der Basisstation betätigt werden. Geschieht dies nicht, versucht die Zentrale mit dem Betroffenen Kontakt herzustellen, um zu schauen, ob es ihm gut geht.

Hausnotruf Armband

Mobiles Hausnotrufsystem

Dieser Typ ist für Nutzer interessant, die unabhängig und gern unterwegs sind. Denn auch außerhalb der Wohnung kann ein Notfall eintreten. Bei diesem System ist der Notruf auf dem eigenen Handy eingerichtet oder ein spezielles Zwei- bis Drei-Tasten-Handy wird ausgegeben.

Hier sind Ortungssysteme ein wichtiger Bestandteil. Denn kann sich der Betroffene nicht mehr äußern, kann er auch nicht mehr erklären, wo er sich befindet. Die Retter können dann über GPS den Notleidenden lokalisieren.

Kosten für ein Hausnotrufsystem: Unterstützen die Kassen?

Solch ein Hausnotrufsystem kostet kein Vermögen. Die Geräte können sowohl gekauft als auch gemietet werden. Je nach Anbieter fallen eine Anschlussgebühr zwischen zehn und 80 Euro an (einmalig). Oben drauf kommt eine Nutzungsgebühr, die monatlich anfällt und meist zwischen 20 und 30 Euro liegt. Freianrufe oder die Wartung der Geräte können darin schon enthalten sein, müssen es aber nicht sein.

Unterschiedliche Anbieter bieten unterschiedliche Pakete – beispielsweise nach Laufzeit gestaffelt. Daher lohnen sich hier der Vergleich und das Abwägen, welches Notrufsystem am besten geeignet ist – auch für den Geldbeutel.

Zudem kann es Unterstützung von der Pflegekasse für ein solches Hausnotrufsystem geben, denn es gilt als offiziell anerkanntes Hilfsmittel. Meist ab dem Pflegegrad 1 wird ein Zuschuss gewährt – bei den monatlichen Nutzungsgebühren sind das bis zu 23 Euro.

Jedoch gibt es hier Bedingungen: So muss der Pflegebedürftige unter anderem die meiste Zeit des Tages allein leben und auch eine Notsituation jederzeit möglich sein, damit bei einem Hausnotrufsystem finanziell geholfen wird.

Fazit: Hausnotrufsysteme als lohnenswerte Investition

Wie sie sehen, ist E-Health viel mehr als technologischer Schnick-Schnack. Hausnotrufsysteme können eine lohnenswerte Investition sein, um vor allem älteren Menschen weiterhin ein unabhängiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Die Akzeptanz steigt immer mehr, die Systeme werden immer intelligenter und individueller.

Auch die Pflegekasse unterstützt Hausnotrufsysteme. Doch das Wichtigste ist das Gefühl: Dass Hilfe nur ein Knopfdruck entfernt ist – das ist für viel unbezahlbar.

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