Digitalisierung und E-Health in der Pflegebranche

In allen Bereichen unseres Lebens gibt es einen technologischen Fortschritt, der uns Menschen beeinflusst. Neue Technologien und das Thema Digitalisierung eröffnet ebenfalls dem Pflegebereich neue Wege. Ein ganz großer Begriff aus dem Gesundheitswesen ist in diesem Zusammenhang „E-Health“.

Auch im Bereich der Pflege eröffnet dies neue Möglichkeit für effizienteres und übergreifendes Arbeiten. Moderne Technologien geben einen Überblick über notwendige Daten und ermöglichen schnelles Eingreifen. Verschiedenen Ansätze und Lösungen von E-Health in der Pflegebranche verhelfen zu mehr Effizienz, vereinfachen Arbeitsabläufe und führen auch zu einer Kostenersparnis. Profitieren kann jeder, ob Arzt, Pflegepersonal oder Patient.

Was ist E-Health?

Mit E-Health (Electronic Health) ist Bürokratie passé. Denn zukunftsorientiertes Denken befindet sich derzeit im Wandel. Sprechen wir von E-Health in der Pflege, meinen wir die Digitalisierung auf pflegerischer Ebene. Hierbei unterstützen elektronische Prozesse, Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen aber auch Ärzte, sodass eine effizientere und zuverlässige Versorgung erreicht werden kann.

Mit dem Begriff E-Health rückt der Begriff Telematik in den Vordergrund. Was früher nur anhand von Papier und Stift möglich war, kann heute mit digitalen Lösungen strategisch umgesetzt werden.

EDV-gestützte Arbeitsplätze und EDV-Anwendungen bieten im Gesundheitswesen vielfältige Möglichkeiten, miteinander zu kommunizieren. Auf Basis moderner Informationstechnologie lassen sich Institutionen, wie ambulante Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen untereinander vernetzen. Die interne Infrastruktur bietet für alle Mitarbeiter einen optimalen Überblick über notwendige Daten.

In Deutschland sollte im Hinblick auf die Digitalisierung die elektronische Gesundheitskarte (eGK) zu mehr Kostenersparnis beitragen. Pflichtangaben über den Patienten, wie Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Passbild und Anschrift sowie Gesundheitsdaten (Diagnosen, Medikationen, Arztbesuche, etc.) sollten für einen lückenlosen Überblick sorgen.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen blieb es bei den Pflichtangaben. Das Passbild unterbindet die Übertragbarkeit der Karte an andere Personen. Auf Wunsch können Patienten Notfalldaten (Medikationen, Allergien) auf der elektronischen Gesundheitskarte eintragen lassen. Das ermöglicht in Notfällen eine gezielte medizinische Versorgung.

Digitalisierung und E-Health in der Pflegebranche

Wie wird E-Health in der Pflegebranche und im Gesundheitswesen genutzt?

Seit vielen Jahren wird auf verschiedene E-Health-Lösungen zurückgegriffen. So können Diagnosen, daraus resultierende Therapien und Beratungen netzwerkübergreifend durchgeführt werden. Anhand sicherer und benutzerfreundlicher Administration haben Ärzte sowie Pflegekräfte einen guten Überblick über Patientendaten und Dokumentationen.  Aber es gibt auch bestimmte Produkte, die sich als sehr nützlich erwiesen haben, wie beispielsweise der häusliche Notruf.

EDV und Softwarebasierte Lösungen im Pflegebereich

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist weltweit ein Thema. Im Fokus von diesem Text stehen unterstützende EDV-Systeme und Anwendungen, die für Transparenz und Effizienz sorgen. Besonders vorteilhaft gestaltet sich E-Health für Pflegekräfte, Ärzte und Krankenkassen.

Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang ist „Patientendaten“. Je mehr relevante Daten von einem Patienten gesammelt werden, umso umfassender ist auch das Gesamtbild, welches eine Pflegekraft von ihrem Patienten erhält. Auch die Pflegekraft sollte den Verlauf von ihrem Patienten dokumentieren.

Zusammengefasst kann hier gesagt werden, dass z.B. Diagnosen, Therapien, Krankheitsverläufe und verordnete Medikamente für eine gezielte Personengruppe sichtbar gemacht werden könnte, um dadurch eine bessere Versorgung und Betreuung des einzelnen Patienten zu erreichen.

Auf die Probleme in puncto Datensicherheit kommen wir weiter unten in diesem Text zu sprechen.

Kleine Helfer mit großer Wirkung

Neben diesen EDV- und Software basierten Lösungen, gibt es auch zahlreiche Produkte, die im Alltag eingesetzt werden. Dazu zählen z.B. verschiedene Notrufsysteme, die Stürzen erkennen und die automatische Kontaktaufnahme zu Notdiensten herstellen.

Hier gibt es einmal das klassische Hausnotrufsystem und das mobile Notrufsystem. Aber auch Produkte wie der Hip’Air. Hierbei handelt es sich um einen tragbaren Airbag der bei Stürzen Oberschenkelhalsbrüche verhindern soll.

E-Health -Lösungen der Länder

Schaut man einmal über den Tellerrand, oder in diesem Fall über die Landesgrenzen, so sieht man, dass wir in Deutschland bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen ziemlich hinterherhinken.

In Estland ist das System der elektronischen Gesundheitskarte bereits aktiv. Etwa 98 % der Bevölkerung und 752 Einrichtungen profitieren von der netzwerkübergreifenden Lösung. Staatliche Förderungen für E-Health gibt es in Schweden. Die Digitalisierung wird bereits mit der elektronischen Patientenakte in 50 % der Akutkrankenhäuser umgesetzt.

Ein Bereich von E-Health ist Mobile Health (mHealth). Patienten der USA setzen auf das medizinische Verfahren mit mobilen Geräten. Daten können per mobiler Computer, Smartphones und anderer Endgeräte abgerufen werden.

Dafür stehen verschiedene App-basierte Patientenportale zur Verfügung. Auch ist der Bereich der Telemedizin, also die Beratung von Ärzten über das Internet oder Telefon, ist dort deutlich üblicher als hierzulande. .

Welche Herausforderungen und Probleme steht der Ausbau von E-Health gegenüber?

Die E-Health Entwicklung und Nutzung steckt in Deutschland immer noch in den Kinderschuhen. E-Health funktioniert nur mit moderner Technik. Software, Hardware (Geräte), Netzwerke und so weiter, egal ob diese mobil oder stationär genutzt werden, müssen an die aktuellen Anforderungen angepasst werden.

An dieser Stelle steht man nun vielen Herausforderungen gegenüber. Unternehmen und staatliche Institutionen sind nun gefordert, diverse Prozesse zu optimieren. Das fängt bei unserem Datennetz an.

Gleichwohl braucht es ausreichend Wissen über Anwendungen und Angebote. App-basierte Systeme müssen erlernt und verstanden werden, um Effizienz leisten zu können.

Für die Nutzung diverser E-Health Angebote ist der Ausbau des Datennetzes in Deutschland enorm wichtig. Die digitale Infrastruktur ist in vielen Regionen in Deutschland immer noch ungenügend. Neben Großstädten brauchen ebenso kleine Gemeinden und Kommunen ein stabiles Datennetz, um E-Health mit allen Möglichkeiten umsetzen zu können.

Steht das Datennetz, müssen die verschiedenen E-Health Anwendungen in Schulungen erläutert werden, damit der Umgang mit diesen Techniken zweifelsfrei möglich ist. Denn es darf nicht zu einer Überforderung der Personengruppen kommen, die mit E-Health arbeiten sollen.

Angesichts der Knappheit an Pflegekräften und ihrem Arbeitspensum, muss an dieser Stelle auch kritisch angemerkt werden, dass das Thema „Überforderung“ als auch „Schulung“ sicherlich eine große Rolle spielen wird.

Es muss auch ein vernünftiger zeitlicher Rahmen zur Verfügung stehen, damit sich die Pflegekräfte ausreichend mit der Thematik beschäftigen können. Es soll nicht zulasten der Pflegekräfte gehen!

Besonders wichtig ist es, dass Lehrpläne für zukünftige Pflegekräfte angepasst werden. Die auszubildende Pflegekraft, soll von Anfang an im Bereich E-Health geschult werden, um dies später effizient anwenden zu können.

Die wohl größte Herausforderung im Wandel der Digitalisierung ist die Datensicherheit. Mit den Angeboten der schnellen Übermittlung werden Daten gespeichert.

Die Speicherung findet nicht nur auf den jeweiligen Geräten statt, sondern auf externen Servern. Da der Zugriff auf Daten zu jeder Zeit erfolgen muss, ist das Thema Datensicherheit besonders zu betrachten. Für den Schutz der Daten sind unterschiedliche Maßnahmen notwendig:

  • Was bei der ärztlichen Schweigepflicht vorausgesetzt werden kann, sieht bei der Nutzung der Digitalisierung anders aus. Die Zustimmung der Datensicherung muss in der Pflege von jedem Patienten selbst und schriftlich erfolgen.
  • Nutzer von E-Health brauchen diesbezüglich Schulungen zur IT- und Datensicherheit sowie Verhaltensregeln im Umgang mit Daten.
  • Der Einsatz von kryptografischen Techniken ist zwingend erforderlich. Dazu gehören verschlüsselte Datenübertragung und das verschlüsselte Speichern.
  • Jedes Gerät braucht einen aktiven Virenschutz und regelmäßige Back-ups. Dafür ist unter Umständen Personal aus der IT-Branche erforderlich.
  • Serverplätze sollten nur für Unternehmen zugänglich und vor Dritten gesichert sein.

Ein weiterer und ebenfalls wichtiger Punkt sind Gesetze und politische Rahmenbedingungen in denen sich die E-Health Thematik bewegen, wachsen und agieren kann.

Ist das Thema E-Health Fluch oder Segen?

Der Faktor Zeit spielt in der Altenpflege eine große Rolle. Die Zunahme an Patienten und fehlendes Personal sorgen für eine große Belastung. Mit E-Health wird das Problem an der Wurzel gepackt und schafft ganz nebenbei ein zukunftsorientiertes Umdenken. Die Digitalisierung ermöglicht neue Chancen und bietet Wege für effizientes Arbeiten. Patienten sowie Pflegekräfte können von E-Health profitieren. Patienten erhalten mit der Digitalisierung mehr Freiheit und das Pflegepersonal erfährt Entlastung und kann sich intensiver um Patienten kümmern.

Auch wenn Technik angeschafft, Personalkräfte geschult und Patienten informiert werden müssen, in der Zukunft lassen sich Daten problemlos übermitteln. Jeder einzelne Mitarbeiter kann schneller agieren und Arbeitsprozesse optimaler integrieren.

Weiterführende Informationen rund um das Thema E-Health finden Sie zu dem auf folgender Webseite: https://e-health-com.de/startseite/

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