Insbesondere im Alter wird die Krankenversicherung immer wichtiger. War man vor seiner Rente privat versichert, so wird man es auch weiterhin bleiben. Die private Krankenversicherung für Senioren ist ein großes Thema. Seit dem Jahr 2002 kann man ab dem 55 Lebensjahr nicht mehr von privaten Krankenkasse in die gesetzliche Krankenkasse wechseln.
Ist die Krankenversicherung für Senioren eine Privatangelegenheit?
Mit dem Eintritt des Rentenalters entfällt die Bezuschussung des Arbeitgebers zur Krankenversicherung. Wie geht es jetzt weiter mit der sozialen Absicherung?
Wer schon während seines Berufslebens Mitglied der privaten Krankenversicherung war, bleibt seiner PKV meist treu. Die PKV bietet oft günstige Tarifwechsel innerhalb ihrer Versicherung für Rentner mit geringerem Einkommen an.
Die Wahl eines anderen Tarifes innerhalb der PKV ist jederzeit möglich. Die in Aussicht gestellte Beitragsminderung für Rentner macht den Fortbestand für Menschen im Ruhestand lukrativ. Doch was ist im Hinblick auf die Leistungen und Tarife zu beachten?
Die private Krankenversicherung hat unterschiedliche Pakete im Angebot, die an die individuellen Lebensumstände und Anforderungen der Senioren angepasst werden können.
Was ändert sich ab 60 Jahren in der privaten Krankenversicherung für Senioren?
Privatversicherte ab 60 profitieren vom Wegfall des gesetzlichen Beitragszuschlags von 10 Prozent. Versicherte, die das 60. Lebensjahr erreicht haben, müssen von ihrer PKV über kostengünstigere Tarife in Kenntnis gesetzt werden.
Da Rentner meist keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachgehen, entfällt somit eine eventuell abgeschlossene Krankentagegeldversicherung. Der bisherige durch die PKV gewährleistete Leistungsumfang bleibt aber in jedem Fall mit dem Rentenbeginn erhalten.
Privat versichert: Tipps zur Beitragssenkung
Bei Menschen im Ruhestand kann es bisweilen zu einem finanziellen Engpass kommen, wenn die Einkünfte aus den gesetzlichen oder privaten Renten niedrig sind. Die private Krankenversicherung gleicht den Tarifbeitrag nicht automatisch an das verminderte Einkommen in der Rente an.
Verringerte PKV-Beiträge für Rentner sind dennoch drin. Wie können Rentner den PKV-Beitrag reduzieren? Die Vereinbarung einer höheren Selbstbeteiligung senkt den monatlichen Beitrag.
Wer einen größeren Part der übers Jahr entstandenen Kosten für medizinische Aufwendungen und Arztkonsultationen selbst trägt, kommt in den Genuss eines günstigeren Tarifes.
Eine weitere Option ist es, das PKV-Leistungspaket zu entschlacken und auf besondere Extras wie ein Einzelzimmer im Krankenhaus oder homöopathische Sitzungen zu verzichten und so die Kosten zu schmälern.
Darüber hinaus gibt es in Abhängigkeit von der Vorversicherungszeit, dem Status im Gesundheitswesen und der Verzinsung der Versicherungsgesellschaft eine Beitragssenkung ab 80 Jahren.
Steuerfreier Zuschuss
Wer eine gesetzliche Rente bekommt und einen Antrag auf finanzielle Beihilfe beim Rentenversicherungsträger stellt, kann dadurch ebenfalls seine Kosten reduzieren.
Dieser nach Paragraph 3 Nr. 14 EStG steuerfreie Anteil beläuft sich in der Regel auf 7,3 % der gesetzlichen Rente und kann maximal 50 % des Krankenversicherungsbeitrags ausmachen.
Am besten, man reicht den Antrag auf den Zuschuss zusammen mit dem Rentenantrag ein. Seit 2020 gibt es sogar 0,55 % oben drauf, da die Rentenversicherung 2019 die finanzielle Unterstützung um 50 % des durchschnittlichen Zusatz-Beitrages erhöht hat.
Letzte Möglichkeit Basis- und Sozialtarif?
Rentner am Existenzminimum beziehungsweise Menschen, die Grundsicherung erhalten, können in den Sozialtarif ihrer PKV wechseln. Der Basis- oder Sozialtarif entspricht im Großen und Ganzen dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung.
Dieser Basis-Tarif für Bedürftige mit nur sehr geringem Einkommen ist für Rentner zugänglich, die den Versicherungsabschluss vor dem 31.12.2008 getätigt haben. Der Basis-Tarif darf nicht mehr als die Hälfte des höchsten Tarifes der gesetzlichen Krankenversicherung kosten.
Achtung: Dieser Betrag kann unter Umständen vom Sozialamt bezuschusst werden. Ansonsten sind monatlich 735,94 Euro zu entrichten.
Als Rentner zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?
Im Ruhestand zurück in die GKV? Das ist so gut wie unmöglich oder sehr schwer zu erreichen. Ein Wechsel in die Gesetzliche Krankenversicherung ist nur dann realisierbar, wenn der Versicherungsnehmer innerhalb der letzten fünf Jahre mindestens einen Tag lang bei einer GKV versichert war. Falls mit Datum des Rentenantrags eine private Krankenversicherung nachgewiesen wird, kann nicht mehr in die Gesetzliche Versicherung gewechselt werden.