PRICSCUS LISTE: Medikamente gegen Übelkeit und Verstopfung

Übelkeit und Verstopfung

Verstopfung zählt zu den häufigsten Beschwerden in Industrieländern und gehört damit zu den Zivilisationskrankheiten schlecht hin. Allein in Deutschland leiden ca. 15 Millionen Erwachsene an Verstopfung, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind, wie Männer.

Wenn nichts geht, obwohl es dringend ist

Man geht davon aus, dass die Dunkelziffer höher ist, denn viele Betroffene suchen keinen Arzt auf und sind bemüht, das Problem selbst in den Griff zu bekommen. Trotzdem sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Ältere und Kranke sind besonders betroffen, den 75% der älteren Menschen, die gepflegt werden, nehmen regelmäßig Abführmittel. Doch die dafür vorgesehenen Medikamente sind nicht als Dauerbehandlung vorgesehen. Doch gemacht werden muss was, denn ein ungesunder Darm schlägt aufs Gemüt.

Kopf und Bauch: Eng miteinander verbunden

Dass beide in engem Austausch miteinander sind, ist nicht neu. Jeder kennt sein Bauchgefühl oder wenn Kummer den Appetit verdirbt oder Hunger die Laune in den Keller sausen lässt. Gleiches passiert auch, wenn man sich mit Verstopfung herumschlagen muss.

Wie schnell man sich wieder wohlfühlt, hängt oft von der Darmflora ab und der Kommunikation mit dem restlichen Körper ab. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Vagusnerv, der wie eine direkte Leitung aus dem Bauch ins Hirn funktioniert. Offensichtlich nutzen auch Mikroben diese Leitung in die oberste Meldezentrale. Doch die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn ist nicht alleine wichtig für unser Wohlbefinden.

Im Darm ist auch das Immunsystem zu Hause. Mehr als 70 Prozent der körpereigenen Antikörper-Produktionsstätten sitzen dort und bis zu 1000 verschiedene Arten von Bakterien, insgesamt rund 100 Billionen, sorgen dafür mit, dass alles im Körper glatt läuft. Zwei Medikamente unterstützen diesen Prozess, sind aber bei der Einnahme mit anderen nicht unbedenklich.

Wie wirken die Medikamente gegen Übelkeit und Verstopfung

Bei Übelkeit werden Mittel eingesetzt, die Botenstoffe neutralisieren, die sonst die Übelkeit hervorrufen.  Abführmittel, die bei Verstopfung Abhilfe schaffen, wirken mit Substanzen wie Osmolaxanzien wasserlöslich und führen zu einer Wasserbindung im Darm, die das Stuhlvolumen vergrößert. Durch diesen Dehnungsreiz kommt es zur Entleerung. Durch das eingenommene Wasser wird der Stuhl weicher und kann leichter abgeführt werden.

Hinzu kommen Präparate, die den Stuhlgang besser transportieren, da das Wasser im Darm zurückgehalten wird.

Die dritte Art der Medikamente hilft dabei, dass der Körper aktiv Wasser in den Darm ausscheidet. Ergänzt werden diese Medikamente durch Gleitmittel, die direkt in den Darm eingeführt werden und so die Darmwände schlüpfrig machen. Der Stuhl kann besser und ohne Schmerzen entleert werden.

Welche Medikamente müssen beobachtet werden

Wie andere Medikamente wirken auch Präparate gegen Übelkeit auf das Nervensystem. Die Nervenzellen reagieren bei Senioren bei zunehmendem Alter immer empfindlicher. Demnach wirken Medikamenten gegen Übelkeit nicht nur gegen das eigentliche Problem, sondern führen auch zu anderen körperlichen Beeinträchtigungen und können wie zum Beispiel bei Dimenhydrinat zu Verwirrung und Mundtrockenheit führen.

Dickflüssiges Paraffin hingegen kann sogar eine bestimmte Form der Lungenentzündung hervorrufen, die für Senioren lebensgefährlich werden kann. Verstopfung ist also nicht nur ein oberflächliches Darmproblem, sondern hat im Alter und bei pflegebedürftigen Kranken weitaus größere Auswirkungen.

Welche Alternativen gibt es?

Neben Medikamenten gibt es auch Abhilfe aus der Natur. Wirkstoffe gegen Verstopfung wie z.B. Leinsamen oder Rizinusöl haben neben den ursprünglichen chemischen Substanzen keine negativen Nebeneffekte auf den Körper bzw. Nervenzellen. Homöopathische Hilfsmittel bei Übelkeit sind neben Payagastron auch Mistelinjektionen oder verschiedene Tees auf Ingwerbasis.

Wichtig bei beiden Beschwerden ist, dass genug Wasser oder Tee getrunken wird und die Flüssigkeitszufuhr ausreichend sichergestellt wird. Bei 1:1 Pflegediensten wie HUMANIS ist dies in jedem Fall gewährleistet, da der Pflegstandard sehr hoch ist. Wollen Sie mehr über die Priscus-Liste erfahren, lesen Sie unseren Blog oder schauen Sie gern auch hier:https://www.aok-gesundheitspartner.de/imperia/md/gpp/bund/arztundpraxis/prodialog/2012/priscusliste_gpp.pdf

WirkstoffEingesetzt beiNebenwirkungenAlternative Wirkstoffe
DimenhydrinatÜbelkeit und Erbrechen. Zur Vorbeugung der Reisekrankheit (oft als Kaugummi)Dimenhydrinat blockiert den Botenstoff Histamin. Möglichhe Wirkungen vieler Antihistaminika sind Mundtrockenheit, Verstopfung, Verwirrung, Müdigkeit.Domperidon

 

 

Metoclopramid

Dickflüssiges ParaffinVerstopfungDickflüssiges Paraffin kann eine infektiöse Lungenentzündung hervorrufen. Ältere Menschen sind auch deshalb besonders gefährdet, weil sie sich häufiger „verschlucken“ und so Fremdkörper oder Medikamente in die Lunge gelangen.Osmotisch wirksame Laxanzien, zum Beispiel Polyethylenglykol (Macrogol) oder Lactulose
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