Alte Menschen und Medikamente Teil 2

humanis-pflege.de: Fragen und Antworten zur PRISCUS -Liste

Vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen nehmen viele Medikamente. In unserer Pflege zuhause stellen wir immer wieder fest, dass es keinen ausreichenden Abgleich der Nebenwirkungen der verschiedenen Verschreibungen gibt. Damit dies Pflegediensten wie uns bei HUMANIS und den behandelnden Ärzten leichter fällt, gibt es die PRISCUS – oder PIM -Liste. In dieser Liste sind mehr als 80 Wirkstoffe mit ihren möglichen Nebenwirkungen und „Unverträglichkeiten“ mit anderen Medikamenten veröffentlicht. Mit ihr fällt es Pflegediensten im häuslichen Umfeld, den behandelnden Ärzten oder pflegenden Angehörigen leichter, Nebenwirkungen dieser Medikamente wie Stürze, Benommenheit, Inkontinenz oder andere auch als solche zu identifizieren.

Was mache ich, wenn eines meiner Medikamente auf der PRISCUS Liste erscheint?

Wenn eines Ihrer Medikamente auf der PRISCUS Liste erscheint, sind Sie nicht allein mit der Problematik. Jeder 5. Patient in Deutschland nimmt eines dieser Medikamente, jeder siebente sogar zwei. Dass sie es regelmäßig einnehmen, heißt natürlich nicht zwangsläufig, dass es Ihnen Unannehmlichkeiten bereiten muss. Das Beste ist, Sie informieren Ihren Arzt darüber und besprechen dies in Ruhe mit ihm. Haben Sie Beschwerden, die ggf. mit dem Medikament und seinen Nebenwirkungen in Zusammenhang stehen könnten, sollten Sie Ihren Arzt darauf hinweisen und ihm ggf. die Liste vorstellen oder mitbringen. Alternative Medikamente, die Sie stattdessen nehmen können, sind in der PRISCUS Liste ebenfalls genannt. Bitte setzen Sie auf keinen Fall Ihre Medikamente eigenhändig ab!

Wie verhalte ich mich, wenn ich eines der Medikamente nehme, es mir aber gut geht?

Dann vertragen Sie das Medikament offensichtlich gut und müssen sich erst einmal keine Gedanken machen. Trotzdem wissen Sie, dass Sie ein potenziell problematisches Medikament nehmen und können ggf. darauf reagieren, wenn sich etwas verändert.

 Woher wissen Sie, dass es eine Nebenwirkung der Medikamente ist?

Das ist grundsätzlich eine Frage, die man nicht leicht beantworten kann. Wirklich sicher kann man erst sein, wenn das Medikament abgesetzt wurde und auch die entsprechenden Nebenwirkungen nach einer gewissen Zeit verschwinden. „Wichtig ist“ sagt Adriano Pierobon, Geschäftsführer des bundesweiten Pflegedienstes HUMANIS (www.humanis-pflege.de), “dass Sie Ihre Medikamentenliste gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt und dem Pflegedienst durchgehen und schauen, ob eines der 80 Medikamente Ihnen Beschwerden bereiten könnte. Nur so kann man Stürze, Schwindel oder Inkontinenz vermeiden, wenn sie durch Medikamente ausgelöst werden. Unseren Patienten, die wir meist sehr langfristig betreuen, raten wir das natürlich, denn auch dieser Service ist Ausdruck unseres Qualitätsanspruches bei HUMANIS.“

 Eine kleine Auswahl der PRISCUS-Liste haben wir hier für Sie zusammengestellt

Dies ist allerdings nur eine sehr kleine Auswahl. Die vollständige PRISCUS-Liste können Sie beim Bundesministerium kostenfrei bestellen (Tel. 030 18 272 2720) und sich zuschicken lassen. Alternativ steht sie auch zum Download bereit:

https://www.bmbf.de/pub/Medikamente_im_Alter.pdf

Medikamentenname Mögliche Nebenwirkungen Medikamentenname
Acetyldigoxin    
Amitriptylin Stürze Doxazosin
Bromazepam   Doxepin

 

Medikamentenname Mögliche Nebenwirkungen Medikamentenname
Acetyldigoxin   Doxepin
Amitriptylin Verwirrung Sotalol
Bromazepam   Trimipramin

 

Medikamentenname Mögliche Nebenwirkungen Medikamentenname
Amitriptylin   Etoriccoxib
Bromazepam Schwindel Fllecainid
Doxazosin Benommenheit Sotanol
Doxepin   Trimipramin

 

Medikamentenname Mögliche Nebenwirkungen Medikamentenname
Amitriptylin Inkontinenz Trimipramin
Doxazosin Probleme beim Wasserlassen  
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