Insulin
Insulin definiert sich als ein Hormon, das in den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Die Aufgabe von Insulin ist es, die Glukose-Aufnahme in den Körperzellen zu regulieren. Bei Glukose handelt es sich um einen Traubenzucker, der durch Aufspaltungsprozesse von Kohlenhydraten im Dünndarm entsteht und letztendlich ins Blut gelangt. Hier setzt das Insulin im Körper ein. Es sorgt für eine Öffnung der Zellen der Zuckermoleküle sowie für den Weitertransport dieser in Leber, Fettgewebe, Nieren und Muskeln. Durch diesen Prozess wird unser Energiehaushalt reguliert und der Blutzucker gesenkt.
Ist der Glukose-Anteil im Blut erhöht, können daraus Folgeerkrankungen, wie etwa Diabetes mellitus, entstehen. Bei dieser Erkrankung gelangt nicht ausreichend Glukose in die Zellen oder der Körper selbst produziert zu wenig Insulin. Das hat einen erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge. Das Peptidhormon Insulin spielt daher eine bedeutende Rolle in der Behandlung von Diabetes. Beim Diabetes-Typ 1, dessen Körper nicht ausreichend Insulin produziert, wird ein Insulinpräparat per Spritze verabreicht. Diabetiker spritzen sich den Wirkstoff meistens selbst, indem sie sich diesen unter die Haut injizieren (subkutane Injektion).
Erste medizinische Erfolge wurden mit Insulin bereits im Jahr 1922 erzielt. Ein Jahr zuvor gelang es zwei Wissenschaftlern, Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Hunden zu gewinnen. Damit konnten sie einen jungen Diabetiker retten, der durch die Erkrankung bereits im Koma lag. Seit 1982 erfolgt die Herstellung von menschlichem Insulin. Heutzutage werden zur Behandlung von Diabetes ausschließlich Humaninsulin oder synthetisch erzeugtes Insulin (Insulinanaloga) eingesetzt. Im Gegensatz zum Insulin, das aus menschlichem Gewebe gewonnen wird, zeichnen sich künstlich hergestellte Insuline durch einen schnelleren Wirkungseintritt aus.