Dekubitus
Der Begriff Dekubitus leitet sich vom lateinischen „decumbere“ ab, was übersetzt „sich niederlegen“ bedeutet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird bei einem Dekubitus von „Wundliegen“ gesprochen.
Bei bettlägerigen Menschen oder Personen im Rollstuhl kann es zu Dekubituswunden oder Dekubitusgeschwüren kommen, wenn sie über längere Zeit unbeweglich liegen. Dann können sich an den Stellen des Körpers mit der höchsten Druckbelastung Geschwüre bilden, die sich in Stadien entwickeln.
Stadium 1: Hautrötung, eventuell verbunden mit Verhärtung, Übererwärmung oder der Bildung eines Ödems
Stadium 2: Die oberste Hautschicht, die Epidermis, löst sich ab. Noch ist die Schädigung nur oberflächlich.
Stadium 3: Alle Hautschichten gehen bis zur Faszie verlustig. Der Dekubitus ist nun ein tiefes, offenes Geschwür.
Stadium 4: Der Dekubitus reicht bis auf den Knochen herab und hat dabei bereits Muskeln, Sehnen und Nerven zerstört oder beschädigt.
Wie schnell oder langsam sich ein Dekubitus entwickelt, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Starkes Übergewicht, aber auch starkes Untergewicht, die Trockenheit der Haut, eine feuchte Umgebung, Querschnittslähmung oder arterielle Verschlusskrankheiten können unter anderem den Dekubitus beschleunigen. Die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung eines Dekubitus ist die regelmäßige Umlagerung unbeweglicher, in der Regel bettlägeriger Menschen. In der Altenpflege ist diese Tätigkeit ein wichtiger Bestandteil zur Messung der Pflegequalität von entsprechenden Dienstleistungsunternehmen.