Stabilität in der häuslichen Versorgung älterer Menschen

Mit zunehmendem Lebensalter steigt insbesondere bei Hochbetagten das Risiko zu erkranken. Vor diesem Hintergrund ist die lokale Versorgungssituation von Pflege- und Unterstützungsangeboten ein wichtiger Aspekt für ältere Menschen. Erst durch ambulante Dienste (also Sozialstationen oder private Pflegedienste) sowie  das Angebot haushaltsnaher Dienstleistungen und therapeutischer sowie medizinischer „Inhausleistungen“  wird ein Wohnen, auch bei Krankheit,  in den eigenen vier Wänden weiterhin möglich. In den meisten Fällen wird diese Kombination aus institutioneller und familiärer Pflege eingesetzt und somit der Eintritt in ein Pflegeheim zeitlich aufgeschoben.

Quelle: Statistisches Bundesamt 2017

Wer versorgt  mich im Pflegefall?

Mit nachlassendem oder fehlendem familiärem Unterstützungspotenzial  wird für ältere Menschen die Verfügbarkeit von institutionellen Unterstützungs- und Pflegemöglichkeiten zu einem wichtigen Angebot, das über das Verbleiben in der eigenen Wohnung entscheidend sein kann. Im Hinblick auf die demographische Entwicklung und das Zunehmen von Ein-Personen-Haushalten wird dieses Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Selbstbestimmung und Reagieren auf altersbedingte Veränderungen in Zukunft verstärkt auftreten.

Besonders die schnelle Reaktion auf kritische Ereignisse, wie die unmittelbare Verschlechterung des Gesundheitszustandes, haben in der Vergangenheit alle beteiligten Akteure zu übereilten Handlungen wie z.B. die Einweisung in ein Pflegeheim geführt. Mit der Einführung der Übergangspflege (2016) wurde für die Betroffenen zumindest eine Möglichkeit der vorübergehenden häuslichen Pflege und damit verbunden eine zeitliche Reserve für Überlegungen bezüglich der weiteren Versorgung zu Hause geschaffen.

Da der Umzug in ein Pflegeheim für die meisten Menschen mit einem Verlust von Autonomie und Teilhabe einhergeht, ist es nicht verwunderlich, dass der größte Teil der alten Menschen zu Hause leben möchte. Umgekehrt möchten viele Kinder ihrem Elternteil einen Umzug in ein Pflegeheim ersparen.

Falls die üblichen ambulanten Pflege- bzw. Dienstleistungen nicht mehr ausreichen, kann eine sog. 24 Stunden Pflege zu Hause, entweder vorübergehend oder dauerhaft, eine mögliche Lösung sein. Um eine Stabilität bei diesem Versorgungsarragement sicherzustellen, ist es jedoch unabdinglich, sich über das Angebot der verschiedenen Anbieter ausführlich zu informieren.

Anbieter, die mit sog. freien Mitarbeitern arbeiten, sollten in diesem Falle nicht berücksichtigt werden. Zu groß ist die Gefahr, sich hier eine scheinselbständige Pflege- bzw. Betreuungskraft ins Haus zu holen.

Ebenso sollten Entsendekräfte, die nicht den Mindestlohn erhalten oder ungenügend versichert sind (Haftpflicht, Sozialversicherung etc.) und darüber hinaus keine Referenzen vorweisen, nicht beschäftigt werden. Gute Pflege gibt es nicht zum Billig-Tarif!

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