Sexualität kennt keine Altersgrenze

Heiße Nächte, Zärtlichkeiten und der Weg zum gemeinsamen Höhepunkt. Statt Flaute im Bett geht es bei einigen Ü 60ern immer noch zur Sache. Warum auch nicht, Erotik ist schließlich in jedem Alter wichtig. Doch anders als in jüngeren Jahren verändern sich die Bedürfnisse. Während nicht öffentlich über die Sexualität von Senioren gesprochen und dies teilweise als Tabuthema gehandhabt wird, beweisen Umfragen, dass 60 bis 75-Jährige noch zum großen Teil sexuell aktiv sind und erst danach das Interesse sinkt.

Der Sex wird sogar besser

In „jungen“ Jahren lag der Fokus auf Leistung, Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit. Es galt: je länger desto besser. Die Experimentierfreudigkeit erstreckte sich über Sexstellungen, immer neue Praktiken bis hin zu häufigen Partnerwechseln. Ab 50 hingegen geht man mit dem Thema Sex sensibler und sogar zärtlicher um. Der Leistungsdruck ist passé und die Liebe des Lebens steht im Mittelpunkt. Blümchensex statt Hardcore ist die Devise. Sich gegenseitig schöne Stunden bereiten ist Ihnen, wie den meisten Paaren wahrscheinlich wichtiger als schnell zum Höhepunkt zu kommen. Und auch durch das nicht mehr vorhandene Verhütungsproblem ergeben sich neue Freiheiten.

Jede Stunde in vollen Zügen genießen

Mit zunehmendem Alter kommen hier und da kleine körperliche Einschränkungen, denen es zu trotzen gilt. Deshalb sollten Sie sich nicht von Rückenschmerzen, Blutdruck und Unlust die Freude auf gemeinsame Stunden vermiesen lassen. Wichtiger sind ja nicht die Häufigkeit des Verkehrs, sondern seine Qualität. Auch, wenn manchmal Leistungsfähigkeit oder Schönheitsideale nicht mehr denen von Mitte Zwanzigern entsprechen, haben Sie dennoch einen Partner, der Sie liebt und der mit Ihnen eine sinnliche Zeit verbringen will. Von kleineren gesundheitlichen Problemen sollten Sie sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Für sie gibt es kleine Abhilfen.

Hilfsmittel bei Sexualproblemen

Erektionsprobleme bei Männern in diesem Alter sind keine Seltenheit. Hier können bereits Medikamente wie die blauen Wunderpillen helfen. Auch mechanische Hilfe durch eine Vakuumpumpe ist möglich, um die Manneskraft wieder fit zu machen. Dennoch können auch Erektionsstörungen durch Schädigungen in den Blutgefäßen verursacht werden. Eine Behandlung dessen kann nicht nur dem Liebesleben helfen, sondern auch das Risiko für einen Herzinfarkt senken. Wenn allerdings die Psyche dem Erotikleben im Wege steht, kann unter Umständen ein Therapeut helfen.

Doch auch Frauen werden von körperlicher Veränderung nicht verschont. Meist haben mit Veränderungen des Hormonhaushaltes zu kämpfen. Durch ihn wird die Schleimhaut der Scheide trockener, was beim Sex Schmerzen verursachen könnte. Hier können Gleitcremes und hormonhaltige Salben oder Zäpfchen Abhilfe bringen. Kämpfen Sie als Paar mit anderen körperlichen Beschwerden wie Inkontinenz und als Mann mit Prostatabeschwerden Probleme, sollte mit einem Facharzt gesprochen werden, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

Miteinander reden: Das Elementarste einer Beziehung

Damit Sie der Alltag nicht einholt, vergessen Sie nicht, offen über Bedürfnisse und Ängste zu reden. Auch die gemeinsame Sexualität anzusprechen, bringt mehr als Sie glauben. Denn mit Beginn des Rentenalters startet für Partnerschaften eine neue Lebensphase. Sie haben wieder mehr Zeit füreinander. Was im Berufsleben zu kurz kam, hat wieder die Möglichkeit aufzublühen. Gehen Sie aufeinander zu, seien Sie mutig und entdecken Sie Ihre Bedürfnisse wieder. Trüben trotzdem Probleme in der Partnerschaft die Lust, ist eine Paar- oder Sexualtherapie die beste Option, um die Freude aneinander – auch im Bett- wiederzufinden.

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